Naǧīb Maḥfūẓ, geboren am 11. 12. 1911 in Kairo als Sohn eines einfachen Staatsbeamten. Kindheit in al-Ǧamālīya, einem Viertel der Altstadt (Mamlukenstadt) von Kairo, danach in al-ʾAbbāsīya, einem neuen Stadtteil im Nordwesten der Altstadt. Besonders zu al-Ǧamālīya behielt Maḥfūẓ zeit seines Lebens enge Bindungen. Besuch der Primar- und Sekundarschule; erstes Interesse an Literatur und literarischem Schaffen. Versuche, damals bekannte Autoren – Ḥāfiẓ Naǧīb, al-Manfalūṭī, Ṭāhā Ḥusain u.a. – nachzuahmen. Gleichzeitig Lektüre einer großen Zahl ägyptischer Autoren. 1930–1934 Studium der Philosophie an der Ägyptischen Universität (damals Fuʾād I. Universität) in Kairo; daneben Beginn journalistischer Tätigkeit. 1934–1938 Sekretär in der Universitätsverwaltung. Beginn der Beschäftigung mit europäischer Literatur und Hinwendung zu intensiver literarischer Arbeit. 1939–1950 Beamter im Ministerium für Religiöse Stiftungen. Schon vor dieser Zeit entstanden erste Romane. Danach Tätigkeit im staatlichen Kreditbüro, dann im Kulturministerium und bei der Kunstaufsichtsbehörde, ab 1953 an der Filmabteilung in verschiedenen Funktionen. 1954 Heirat. 1956/57 literarischer Durchbruch mit Veröffentlichung der so genannten „Trilogie“. 1966–1968 Direktor der Staatlichen Ägyptischen Filmgesellschaft, dann Berater des Ministers für Kulturelle Angelegenheiten. 1971 Pensionierung; danach freier Mitarbeiter bei der halbamtlichen ägyptischen Tageszeitung „al-Ahrām“. Am 14. 10. 1994 wurde Maḥfūẓ auf offener Straße von einem islamistischen Fundamentalisten niedergestochen, er überlebte den Anschlag nur knapp. Nach dem ...